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Cannabinoid Expo in Leipzig

Cannabinoide haben es in Deutschland nicht leicht. Mal ganz abgesehen von THC, und anderen rauscherzeugenden Cannabinoiden, haben auch die harmlosen Vertreter wie CBD oder CBN das eine oder andere Drama erlebt, und sind noch immer nicht vernünftig reguliert.
Schade, denn dass in diesen Substanzen großes medizinisches Potential steckt, wurde in den letzten Jahren immer deutlicher. Während CBD und THC in Deutschland schon in der Therapie schwerer Erkrankungen eingesetzt werden, gibt es für andere Cannabinoide einfach noch zu wenig Studien. Warum aber werden nachweislich wirksame und ungefährliche Cannabinoide wie CBD, welches gegen Entzündungen und Krämpfe hilft, nicht einfach legalisiert? Einer breiten Bevölkerungsgruppe könnte mit rezeptfreien Medikamenten auf pflanzlicher Basis gegen weit verbreitete Erkrankungen wie Rheuma, Sportverletzungen oder entzündliche Hautveränderungen geholfen werden; um dieses Anliegen voranzubringen, haben ein paar Mutige eine Expo der anderen Art veranstaltet.

Medizinisches Cannabis und seine Hürden

Nachdem es viele Jahre lang für sehr wenige Menschen Ausnahmegenehmigungen für den Gebrauch von medizinischem Cannabis gab, die schwer erkrankt waren, und lange dafür gekämpft hatten, wurde Cannabis im Jahr 2017 zu medizinischen Zwecken legalisiert. Die Gesetzgebung war allerdings schwammig formuliert, was dazu führte, dass Anträge auf die Finanzierung für medizinisches Cannabis in den letzten Jahren häufig von den Krankenkassen abgelehnt wurden. Patienten fanden sich reihenweise in kräftezehrenden Gerichtsprozessen wieder, die nicht immer von Erfolg gekrönt waren. Eine unhaltbare Lage, zumal eine korrekte Antragstellung ohne Hilfe eines Arztes fast unmöglich war, diesen dafür aus Kostengründen aber einfach die Zeit fehlte; vielen auch das Fachwissen.
Im März wurde das Gesetz nun endlich reformiert, wodurch ein zB ein Wechsel des Cannabispräparats (Sorte oder Darreichungsform) ohne erneuten Antrag möglich wurd.e Für ambulante paliativmedizinische Behandlungen wird gar keine Genehmigung mehr nötig sein, und alle Ärzte werden künftig befugt sein, Cannabis zu verordnen. Um den Ablehnungen der Krankenkassen Herr zu werden, wurde verankert, dass eine teure Cannabistherapie nur noch in begründeten Ausnahmefällen abgelehnt werden darf. Dies ist nämlich der Grund, warum Cannabis nicht einfach, wie jedes andere Medikament, das ein Arzt verschreibt, wortlos von der Krankenkasse übernommen wird – es ist nicht unbedingt günstig.
Dass eine Behandlung mit medizinischem Cannabis Schwerkranken vorbehalten ist, wird sich allerdings nicht ändern. Üblich sind Verschreibungen bei Schmerzerkrankungen, Multipler Sklerose, begleitend zu einer Krebstherapie etc., und die Gesetzesanpassung lässt die Therapiebranche aufhorchen. So kam es, dass Dieter Behrentin mir der Therapie Leipzig eine interdisziplinäre Messe gestaltet hat, in der endlich zusammenkommt, was zusammengehört. Eine spannende Fusion, die ein wenig nach Legalisierung, und heftig nach Fortschritt duftet.

Expo: Speaker, Products, Topics

“Leading the way to promote the safe benefits of Cannabinoids. Die erste Fachspezifische Cannabinoid Messe für Sport, Beauty Wellness und therapeutische CBD-Produkte in Europa.”, so stellt sich die neue Messe auf ihrer Webseite vor.
Im Interview sagt Behrentin zum neuen Konzept: “Die Idee von THE BODY ist das Thema Cannabis unabhängig vom Stigma zeitgemäß und modern vorzustellen, da wir zukünftige Zielgruppen ansprechen möchten. Ich habe es in den ersten beiden Jahren (2022 / 2023) als Konzeptvorstellung geplant, um Erkenntnisse für folgende Punkte zu bekommen:


*Akzeptanz des Themas Cannabis bei Endkunden und B2B Kunden in neuen Industriezweigen.

*Behördenumgang und Vorgaben mit dem Thema bei Ausstellern und öffentlichen Veranstaltungen.

*Rechtliche Bestimmungen bei öffentlichen Veranstaltungen und Produktvorstellungen.

*Mediales Interesse

*Organisatorischer Qualitätskontrolle im Umgang mit Cannabisunternehmen.

Es ist keine "Cannabismesse" wie man es von der Mary Jane und anderen kennt, sondern zukunftsorientierter, und auf neue Industriezweige und Konsumenten ausgerichtet.Wir unterscheiden hier zwischen Medizinal-Cannabis und "Lifestyle Cannabis", das zukünftig überall ohne Rezept erhältlich ist. Beide Bereiche haben mit dem Stigma zu kämpfen und hier setzt THE BODY an. Wir bringen die Themen zu Verbrauchern (B2C) und in den B2B Bereich, und konzentrieren uns aus 2 Gründen auf Sport, Kosmetik, Gesundheit und therapeutische Produkte. Erstens glaube ich, dass die ersten lukrativen und legalen Märkte in diesen Segmenten entstehen, da die Regulierung am weitesten fortgeschritten ist. Novel Food wird folgen. Zweitens ist die Zielgruppe hier enorm groß, und spricht alle positiven Effekte an, die Cannabis zu bieten hat.

Und tatsächlich ist die Auswahl der Aussteller, aber vor allem die Auswahl der Speaker exklusiv. Nachdem im letzten Jahr die Anwesenheit des Cannabisforschers Nummer eins, Raphael Mechoulam, der im Jahr 1963 als erster das CBD isolierte, und im darauffolgenden Jahr das THC folgen ließ das absolute Highlight war, war es in diesem Jahr mit Sicherheit der kanadische Hockeyspieler Kevin Tansey. In seinem Panel ging es um den Gebrauch von Cannabinoiden im Profisport, wie Behrentin im Folgenden berichtet. “Kevin und viele andere Profisportler sind aus Überzeugung auf Cannabisprodukte umgestiegen da Opioide einen hohen Suchtfaktor sowie zahlreiche Nebenwirkungen beinhalten. Für Sportler ist ihr Körper ihr Kapital; sie kennen ihn gut, und achten sehr genau auf die Pflege und den Zustand. Dies beinhaltet Nahrung und Gesundheit. In den USA sind wir bereits viel weiter als hier in Europa, da hier bereits große Sportverbände wie die NBA ihre Einstellung zu Cannabis im Profisport geändert haben. Auch in Europa wird es zum Umdenken kommen. Ich habe bei den Olympischen Spielen in London selbst eine Sportlerin betreut und kenne daher die Anspannung vor Wettkämpfen aus eigener Erfahrung. Auch hier hilft CBD enorm.”

  

Natürlich steht in diesem Zusammenhang eine Frage wie ein Elefant im Raum – um welche Cannabinoide dreht sich die Messe, und was ist mit deren Legalität? Es ist ja nicht so, als wäre in den letzten Jahren alles rund um CBD, CBG, CBN, und andere Cannabinoide in Deutschland total entspannt gewesen. Auf diese Frage antwortet der Veranstalter:

“Dieses Thema hat uns von Beginn an beschäftigt da wir als integrierte Messe mit sehr großen Messen kooperieren. Aus rechtlichen Gründen sind wir mit CBD gestartet und werden im Zuge der Legalisierung die bekanntesten wie CBD, CBN, CBG, THC vorstellen. Dies gilt auch für die Produkte bzw. das Ausstellerportfolio, das wir in 2024 anbieten werden. Wir sind zu 100 % abhängig von der Legalisierung, da unser Konzept auf legal erhältliche Produkte aus den Segmenten ausgerichtet ist. Daher sind wir noch eine Expo und keine Messe in dem Sinne. Momentan gibt es im Bereich Physiotherapie vor allem Sportgels, Schmerzsalben und Vaporizer mit CBD, wie Behrentin erklärt. “In Leipzig waren wir allerdings überrascht, wie gering der Kenntnisstand selbst im Fachbereich noch ist, jedoch das Interesse ist wie auch in 2022 enorm und alle Aussteller waren über die Resonanz und das enorme Interesse überrascht und begeistert.”   

Außerdem anwesend waren Finn Hänsel, CEO der Sanity Group, eines der führenden Cannabisunternehmen im medizinischen Bereich., Wenzel Cerveny, Gründer der Ladenkette Hanf, die seit Jahren immer wieder Opfer von Razzien wird, da sie auch CBD-Produkte vertreibt, und viele andere schlaue Köpfe der aufstrebenden Cannabisbranche. Weiterhin vertreten waren Arne Löffel von der dfv Mediengruppe, Markus Laurenz vom Marktplatz der Gesundheit sowie der Vorstand des BvCW (Branchenverband für Cannabiswirtschaft) und einige andere.

“Ab 2024 möchte ich THE BODY im Zuge der "Legalisierung" als vollkommen eigenständiges Format als Cannabis Business Festival/Expo und Konferenz an 2 Tagen in Köln präsentieren.”, so Behrentin. “Wir arbeiten an einer neuen Webseite und bauen unseren Social Media Auftritt gerade auf.”

Cannabis im Profisport

Da Cannabis in Deutschland bisher nicht legal ist, und es mit CBD die eine oder andere rechtliche Unklarheit gab, ist den meisten Menschen nicht geläufig, dass seit 2018 viele Profisportler Cannabis, genauer Cannabidiol, zur Regeneration nutzen. Natürlich hilft CBD nicht erst seit 2018 gegen Muskelkater, doch in diesem Jahr hatte sich die WADA (world anti-doping agency) entschlossen, es von der Dopingliste zu nehmen. Nicht nur Kevin Tansey, sondern auch der Hamburger SV, Luka Modric von Real Madrid und sicher viele andere, die sich einfach nie geoutet haben, gebrauchen CBD zur Regeneration. Angestoßen hatte die Debatte um Cannabis und seine Einstufung als Doping-Substanz der Dopingfall des US-Sprintstars Sha’Carri Richardson. Sogar US-Präsident Joe Biden schaltete sich in die Debatte um den Doping-Verstoß von Sha’Carri Richardson ein, wie die Sportschau mitte 2021 berichtete. Vorschriften seien nun einmal Vorschriften, gab er zu bedenken. Ob diese aber noch Sinn ergeben würden, sei eine andere Frage. Richardson war kurz vor dem Wettkampf durch den Tod ihrer Mutter in einer emotionalen Ausnahmesituation gewesen, und habe deshalb nach eigenen Angaben zu Cannabis gegriffen. Die Konsequenz war ein Olympia-Ausschluss, und ein Jahr Sperre. Bitter, für eine so erfolgreiche Sportlerin, zumal die Tauglichkeit von Cannabis als Dopingmittel zu recht sehr umstritten ist. “Das WADA-Verbot von Cannabis erschließt sich nicht direkt auf den ersten Blick", so die Leiterin des Ressorts Medizin der Nationalen Anti-Doping Agentur Deutschlands (NADA), Dr. Anja Scheiff. Im Vergleich zu klassischen Dopingsubstanzen wie Steroiden oder EPO führe der Konsum von Cannabis nicht zu einer Verbesserung der Kraft oder Ausdauer. Es ginge mehr um das Gefühl der muskulären und psychischen Entspannung, erklärt Dr. Scheiff. Besonders in Risiko- und Teamsportarten könne dies von Vorteil sein. "Die Angriffslust und Risikobereitschaft können sich durch Cannabis erhöhen, da der Sportler oder die Sportlerin gefährliche Situationen anders, nämlich distanzierter, wahrnimmt. Zwar ist das keine echte Leistungssteigerung, aber ein Effekt im Körper, der in bestimmten Sportarten bessere Wettkampfergebnisse erzielen kann.", so Scheiff im Sportschau-Interview. Abgesehen davon ist die Studienlage zu CBD zwar besser geworden, aber nach wie vor nicht ausreichend. Außer in wenigen Ausnahmefällen, wie für Epilepsie, oder gegen die Spastiken bei Multipler Sklerose, gibt es deshalb auch kaum CBD-haltige Medikamente auf dem Markt. Alle Präparate die bisher vertrieben werden sind nicht Apothekenpflichtig, und auch keine Arzneimittel. Sie dürfen weder mit Heilversprechen beworben werden, noch als Medikamente verkauft. Sicher wird sich dies in den kommenden Jahren, vor allem nach der Legalisierung ändern, und CBD wird die Chance bekommen, sein Potential in klinischen Studien unter Beweis zu stellen. Bis dahin sind Aussagen von Sportlern vorsichtig zu bewerten, einfach weil sie sehr subjektiv sind, und jeglicher Evidenz entbehren. So sieht das inzwischen auch die WADA, und meint, sie habe sich, wie die aktuelle Entwicklung zeigt, mit drm Entfernen von CBD von der Dopingliste keinen Gefallen getan. "Die Produktvielfalt ist nicht nur für uns vollkommen unüberschaubar, auch die für Lebensmittel- und Arzneimittel-Überwachung zuständigen Behörden kommen kaum hinterher. Hinzu kommt, dass die Hersteller die Bedenkenlosigkeit und Reinheit ihrer Produkte nicht garantieren können." Deshalb warnt die NADA ihre Athleten und Athletinnen vor dem Konsum von CBD-Produkten, denn diese könnten, anders als auf dem Etikett angegeben, durchaus das verbotene THC enthalten. Und eine positive Dopingprobe zur Folge haben - samt ihrer gravierenden Konsequenzen, ob leistungssteigernd oder nicht. So scheiden sich die Geister, was den Gebrauch von CBD betrifft, und das ist schade, denn wären wir schon etwas weiter, vor allem was die Forschung betrifft, könnte Cannabis ein nebenwirkungsarmes, gut wirksames, frei verfügbares Medikament sein, das unzähligen Menschen mit den unterschiedlichsten Beschwerden helfen könnte. Hoffentlich gibt die Legalisierung dem Ganzen einen ordentlichen Boost!

 Quellen: 

*https://www.therapie-leipzig.de/de/news/cannabis-in-der-therapeutischen-praxis-the-body-cannabinoid-expo-ergaenzt-therapie-leipzig-2023  

Sarah-Ann-Rosa-ist-freie-Journalistin-Feministin-und-Bootskapit-nin-Sie-verbringt-ihre-Freizeit-meist-in-der-Natur-wenn-sie-sich-nicht-gerade-politisch-engagiert-oder-bei-einem-Gla

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