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Pilotprojekt Weed Care

Basel endlich startklar für legales Cannabis

In der Schweiz steht man derzeit vor ähnlichen “Problemen” wie in Deutschland, oder besser gesagt: Auch dort gesteht man sie sich endlich ein. Die Prohibition ist gescheitert, und man sucht neue Wege. Dass man an einer Legalisierung langfristig nicht vorbeikommt, ist auch in der Schweiz langsam angekommen, und so hat das Gesundheitsdepartment gemeinsam mit Universitären Psychiatrischen Kliniken und der Uni Basel den Entschluss gefasst, eine Studie in Form eines Pilotprojekts zu starten, um die Risiken für Körper und Geist besser abschätzen zu können.

Ohne Studie keine Legalisierung

Der Umgang mit Cannabis ist auch in der Schweiz ein schon seit Jahren heiß diskutiertes Thema. Auch hier sind Schwarzmarkt, verunreinigtes Weed und Kriminalisierung große Themen, die mit Verboten nicht in den Griff zu kriegen waren und sind. So entschied man sich, einen Experimentierartikel zu erlassen, welcher am 15. Mai 2021 in Kraft trat. Dieser Artikel ermöglicht es, Pilotversuche, also streng reglementierte wissenschaftliche Studien mit Cannabis, in der Schweiz durchzuführen, welche man benötigt, um anschießend adäquat über eine Legalisierung entscheiden zu können. Am 15. September des letztens Jahres schon hätte die Studie namens Weed Care starten sollen. Sie sieht vor, dass insgesamt 374 Personen ihr Weed und Hasch legal für zweieinhalb Jahre in einer Baseler Apotheke kaufen können, und regelmäßig in Befragungen Auskunft über ihre psychische und körperliche Gesundheit und das Konsumverhalten geben müssen. Angemeldet hatten sich rund 700 Menschen. Doch vor dem Konsum steht der Grow, und wer über die deutsche Lizenzvergabe schon gelacht hat, kann hier nur noch den Kopf schütteln.

Weed sorgt für mehr Nachhaltigkeit

Es würde sich mit einer Legalisierung in der Schweiz mehr ändern als der bloße Zugang zu Cannabis, es würde auch zu einem grundlegenden Umdenken in Teilen der Landwirtschaft führen. Das ist die gute Nachricht, die schlechte ist, wie man dies herausgefunden hat.

  Mit dem Anbau des Weeds für das Pilotprojekt betraut war das Unternehmen Pure Production AG, welches seinem Namen leider keine Ehre machte. Das Unternehmen arbeitet mit lokalen Landwirten zusammen, welche die Böden im Kanton Aargau nicht nur Bestellen, sondern auch dafür zuständig sind, diese auf Schadstoffe testen zu lassen. Ob dies nicht geschehen ist, oder ob man einfach die allgemein bekannte Eigenschaft von Cannabispflanzen, den Boden zu reinigen unterschätzt hat, bleibt ein Rätsel.

Jedenfalls wurde kurz vor Projektstart klar – die Pflanzen sind mit Schwermetallen belastet, die Blüten unbrauchbar.  Die Cannabisprodukte hätten die Qualitätsstandards “knapp nicht erfüllt” hieß es. Der geplante Start des Projekts am 15. September 2022 war nicht mehr zu halten. 

Die Blüten hätten ein Bio-Zertifikat bekommen sollen, bei dem niedrige Richtwerte und strenge Kontrollen die Regel sind – ein herkömmlicher Kopfsalat darf die 150-fache Pestizidbelastung aufweisen (Guten Appetit!). Auch, dass die Böden in der Schweiz stark belastet sind, ist nicht nur kein Geheimnis, sondern sogar seit Jahren Thema in der Politik. Wer hat hier geschlafen, fragt man sich. Federführend beim Gesetzesentwurf im Parlament war die Grüne Partei. Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber (ZH) räumt ein, dass die Pestizid-Thematik zu wenig berücksichtigt wurde. “Wir wussten das damals noch nicht.”, sagt sie, und verteidigt dennoch den Entscheid, die Bio-Richtlinie zu berücksichtigen. Es sei darum gegangen, Qualität sicherzustellen. “Wenn man etwas raucht, soll man nicht noch zusätzliche Gifte zu sich nehmen.” Es steht auch außer Frage, ob Cannabis Bio-Qualität haben sollte, infrage steht, wie gut manche Politiker ihren Job machen.

Lino Cereghetti von der Firma Pure Production sagt: “Es wurden keinerlei Pflanzenschutzmittel aufgetragen. Weil Cannabis aber bodenreinigend wirkt, nahmen unsere Pflanzen Stoffe auf, die bereits vorher im Boden vorhanden, aber nicht festgestellt worden waren.” Tja, und nun?

Nun war ein Import von Cannabis im Gespräch, damit das Pilotprojekt erst einmal anlaufen könne, und auf lange Sicht war man sich einig, dass die Böden saniert werden müssten, um dort Cannabis anbauen zu können. Prelicz-Huber fordert derweil Kulanz. “Wenn der Boden jetzt giftig ist, dann braucht es eine Übergangszeit.” Ein echter Sieg für Natur und Nachhaltigkeit...und Cannabis!

Projektstart lässt hoffen

Ende Januar war es dann endlich so weit. Die belasteten Cannabisprodukte wurden durch Neue ersetzt, und für vorerst 180 Teilnehmer begann die Studienzeit; das Projekt wurde in zwei Durchgänge zu jeweils 187 Personen aufgeteilt. In insgesamt neun Apotheken kann die erste Studiengruppe miteinem speziellen Ausweis nun zwischen vier Bio-Cannabisblüten-Produkten und zwei Sorten Hasch wählen; die nächste Gruppe folgt in einem halben Jahr. 
Sorten wie Purple Gas und Lemon Tarte für 8 bis 12 Franken (8-12 Euro), je nach THC-Gehalt, machen Lust auf mehr, und stammen überraschender Weise von der Firma Pure Production AG, die nun Pure Holding AG heißt. Schon damals wurde das Cannabis zu einem weiteren Gutachter gesandt, aber zu welchem? Schon damals, als man eigentlich einen erschütterten oder zumindest peinlich berührten Verantwortlichen erwartet hatte, sagte Anbauer Cereghetti, für eine mögliche Legalisierung in Zukunft mache er sich Hoffnung, dass das Bio-Label noch fallen könnte. “Der Politik war nicht klar, was diese Richtlinien für einen Rattenschwanz mit sich bringen würden. Ich bin überzeugt, dass die Bio-Qualitätsanforderungen nicht der richtige Gradmesser für den Cannabis-Markt der Zukunft sind.” Klingt nach einem Mann, der lächelnd sein Geld auf dem Rücken der Gesundheit anderer verdient, und sicher ist, dass die Politik ihn gewähren lässt.

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Wer war der zweite Gutachter, was war das Ergebnis, und woher kommt so schnell ein zweiter Grow mit vernünftigen Werten? Zu recherchieren war das so einfach nicht, doch nach der Antwort auf eine Presseanfrage bei Weed Care, hat dieser Artikel am 2.4.2023 ein Update bekommen.

Update:

In einer Anfrage per E-Mail, auf die uns Regine Steinauer, Leiterin der Abteilung Sucht des Gesundheitsdepartments Basel-Stadt geantwortet hat, ist mehr Klarheit über die Vorgänge entstanden. Nachfolgend findet ihr unser Gespräch: Wer war der zweite Gutachter, und was war das Ergebnis? Nach Feststellen von geringfügigen Anteilen von Pestiziden wurden weitere Abklärungen durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Auftrag gegeben. Detailliertere Angaben dazu liegen uns nicht vor. Die erneuten Abklärungen bestätigten jedoch die Befunde, so dass diese Produkte fachgerecht vernichtet werden mussten. Wie konnte die Pure Holding AG schon nach vier Monaten neue, saubere Produkte liefern? Der Produzent hatte wie geplant und vom BAG bewilligt im August 2022 mit der Aussaat einer zweiten Charge begonnen, um für die Studie in Basel-Stadt genügend Produkte bis zur nächsten Ernte im Frühsommer 2023 liefern zu können. Diese konnte im November geerntet werden. Diese Produkte (Blüten und Haschisch) wurden nach erfolgter Qualitätsprüfung freigegeben. Wo wurden diese angebaut, wenn die Böden doch verunreinigt sind, noch dazu im Winter? Die Hanfpflanzen wurden entsprechend den Anforderungen gemäß Schweizer Bio-Verordnung auf einem anderen Feld angebaut und im November 2022 geerntet.

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Dank der Studie kann ich reines Cannabis konsumieren. In letzter Zeit ist das illegal verkaufte Gras oft gestreckt gewesen. Da weiß man nie, was man erhält.”, so ein Teilnehmer der Studie. Er sei daher froh, dass er am Projekt teilnehmen könne, sagt er gegenüber Blick, einem großen Schweizer Tagesblatt. Warum, wie so oft in der Medizin, auch hier das Studiendesign Männer und Frauen nicht zu gleichen Teilen berücksichtigt, ist fraglich. Das Verhältnis von Männern zu Frauen ist 4 zu 1, das Durchschnittsalter beträgt 36 Jahre. Trotz aller Ungereimtheiten ist die Studie ein wichtiger Schritt, denn sie soll die Grundlage für eine Legalisierung darstellen. Bereits 2021 hatten die Gesundheitskommissionen von National- und Ständerat einer parlamentarischen Initiative zugestimmt, welche im Rahmen einer Legalisierung den Cannabis-Markt gänzlich neu regeln will. Die Studienergebnisse werden maßgeblich beeinflussen, wie diese Regelung aussehen wird

 

Sarah-Ann-Rosa-ist-freie-Journalistin-Feministin-und-Bootskapit-nin-Sie-verbringt-ihre-Freizeit-meist-in-der-Natur-wenn-sie-sich-nicht-gerade-politisch-engagiert-oder-bei-einem-Gla

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